Warum konvertieren britische Frauen zum Islam? Das Verbreiten des Weltglaubens The Times Dienstag 9.11.1993
Lucy Berrington: der Islam gewinne westliche Anhänger trotz der feinseligen Berichterstattung in den Medien
Bemerkenswerte Anzahl der Menschen, fast alles Frauen, treten zum Islam über, in den Zeiten der tiefen Spaltung zwischen der anglikanischen und der katholischen Kirche. Der Prozentsatz der Übertritte hat den Voraussagen eine fundierte Basis gegeben, dass der Islam sehr schnell eine religiöse Kraft in diesem Land werden wird. "Innerhalb der nächsten 20 Jahren wird die Anzahl der britischen Konvertiten gleich, oder sie wird gar übersteigen, die Zahl der muslimischen Einwanderer, die den Islam in dieses Land brachten, " sagt Rose Kendrick, Religionslehrerin an einer Gesamtschule und Author einer Anleitung zum Kuran. Sie sagt: "der Islam ist mehr eine Weltreligion als es der römische Katholizismus ist. Keine Nation sagt, der Islam wäre ihr eigen." Der Islam verbreite sich sehr schnell auch in den USA.
Der Andrang in den Islam findet statt, trotz des negativen Bildes dieses Glaubens in der westlichen Presse. Tatsächlich hat sich die Konversion beschleunigt seit der "Salman Ruschdie Affäre", dem Golfkrieg oder den Strömungen der Flüchtlinge aus Bosnien. Es ist sogar ironisch, dass die meisten britischen Konvertiten Frauen sind, obwohl in den Medien der Islam sehr frauenfeindlich dargestellt wird. In den USA 3 von 4 Konvertiten sind Frauen. In England befinden sich 10.000 bis 20.000 Konvertiten, Gesamtzahl der Muslime in UK wird auf 1 Million geschätzt. Viele der britischen "neuen Muslime" kommen aus der Mittelschicht. Unter ihnen sind Persönlichkeiten wie Matthew Wilkinson früherer Führer der Eton Burschenschaft, der an Cambridge promovierte. Oder die Tochter und der Sohn von Lord Justice Scott, der oberste Richter im Untersuchungsfall gegen Firmen die Waffen an Iraq geliefert haben sollen.
Eine Untersuchung der Islamic Foundation in Leicester zeigt, dass die meisten Konvertiten im Alter zwischen 30 und 50 sind. Jüngere Muslime verweisen auf viele Konversionen unter den Studenten und heben die intellektuelle Dimension des Islam hervor. "Muhammad sagte, dass die Sonne vom Westen aufgehen wird, und genau das erleben wir jetzt", sagt Aliya Haeri, eine amerikanische Psychologin die vor 15 Jahren konvertierte. Sie arbeitet für Zahra Trust, ein Verlagshaus, das spirituelle Literatur veröffentlicht, und sie ist eine der prominentesten Sprechern der britischen Muslime. "Westliche Konvertiten kommen zum Islam mit frischen Ideen, ohne östliche Traditionen. Sie vermeiden vieles was unter dem Deckmantel der Kultur der Muslime für den Islam gehalten wird. Den reinsten Islam findet man im Westen." Manche behaupten, dass die Übertritte durch das Aufkommen der Studien über vergleichende Religionen bedingt sind. Muslime sagen, dass die britischen Medien ebenso geholfen haben, obwohl sie notorisch anti-islamisch sind. Die westlichen Gesellschaften verzweifeln an ihren eigenen Lastern: Kriminalität, zerrüttete Familien, Drogen und Alkoholismus. Dies trägt dazu bei, dass man die Disziplin und Sicherheit im Islam, zu schätzen weiss. Viele der Konvertiten sind ehemalige Christen, die wegen der Unsicherheit der Kirche, des Trinitätskonzept und Vergöttlichung Jesu desillusioniert waren.
Das Dilemma der Konvertiten - wozu der Übertritt?
Andere Konvertiten beschreiben die Suche nach der religiösen Identität. Viele waren früher praktizierende Christen aber intellektuelle Zufriedenheit gefunden haben sie im Islam. "Ich war Studentin der Theologie und es waren akademische Gründe, die zu meiner Konversion geführt haben". Rose Kendrick Religionslehrerin und Schriftstellerin, sagt dass sie die christliche Vorstellung von der Erbsünde nicht überzeugen konnte: „Im Islam, muss sich nicht der Sohn für die Sünden seines Vaters verantworten. Die Vorstellung über einen Gott, der nicht vergibt ist für Muslime blasphemisch. Maimuna, 39 ist anglikanisch erzogen worden und wurde mit 15 konfirmiert, am Gipfel ihrer Frömmigkeit. „Ich machte alles mit und dachte dass mir das helfen würde“. Ihre Zweifel kamen als die Gebete nicht erhöht wurden. Sie hörte auf die Kirche zu besuchen, hatte aber weiterhin Kontakt mit Mönchen und Nonnen, mit denen sie diskutierte. „Ich erlangte meinen Glauben wieder, aber nicht an die Institution Kirche oder an ihre Dogmen“. Sie informierte sich über alle christlichen Strömungen, inklusive Judentum, Buddhismus und Hare-Krishna Bewegung, bevor sie sich dem Islam zuwandte.
Viele Konvertiten aus dem Christentum lehnen die kirchliche Hierarchie und betonen gleichzeitig, dass der Islam eine direkte Beziehung mit Gott lehrt. Sie monieren den Mangel an Führung in der anglikanischen Kirche sowie ihre ständige Flexibilität. „Muslime ändern nicht ständig ihre Ziele“, sagt Huda Khattab, 28 Author des Handbuches für die muslimische Frau. Sie trat zum Islam vor 10 Jahren über, als sie an der Universität arabisch studierte. „Das Christentum ändert sich ständig, heute ist es in Ordnung vorehelichen Sex zu haben, wenn du dir sicher bist, dass du den Partner auch heiraten wirst. Es ist alles so unbeständig. Was den Sex , oder die fünf täglichen Gebete angeht ist der Islam konstant. Die Gebete erinnern dich ständig an Gott. Du bist ununterbrochen in Verbindung mit der Quelle“