"Ich bin im Glauben aufgewachsen, Religion wäre etwas Lächerliches"


Die Reise vom Atheismus zum Islam überraschte einige, Eltern waren enttäuscht

03.11.2001
Schreibt: Susan Hogan/Albach
The Dallas Morning News

Fünf Monate vor ihrer Heirat, teilte Karen Meeks Verlobter ihr mit, er wäre zum Islam übergetreten. Frau Meek, Atheist, war schockiert.
"Ich dachte, man hat Gehirnwäsche mit ihm gemacht", sagt sie. "Auf einmal hörte er auf, Alkohol zu trinken. Er wollte jeden Tag beten. Er hörte auf, das Schweinefleisch zu essen."

Monatelang hat Eric Meek, ein nichtpraktizierender Baptist, sich mit dem Islam beschäftigt, ohne seiner Frau etwas davon zu sagen. Als er zu Arbeit ging, machte sie sich an die Bücher und Videos heran, um seinen neuen Glauben zu verstehen.

Sie hat es aber nicht erwartet, dass der Islam sie ansprechen könnte.

"Ich bin im Glauben aufgewachsen, Religion wäre etwas Lächerliches", sagt Frau Meek,33, aus Lewisville. "Ich glaubte nicht an Gott. Ich wusste nicht wie das Universum erschaffen wurde, und ehrlich gesagt, das hat mich auch nie interessiert."
Sie sagt, der Islam wäre ein logischer Glaube, dem sie nicht widerstehen konnte.

"Da ich vorher Atheist war, hatte ich den Islam leichter angenommen, als ein Christ; denn ich musste nicht umlernen oder Überzeugungen aufgeben," sagt sie.
Nachdem sie geheiratet hatte, hat sie das erste Mal gebetet, als ihr Mann in der Arbeit war. Wie man es macht, hat sie aus einem Buch gelernt.

"Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich alles im Geheimen gemacht, ohne ihm ein Wort zu sagen," sagt sie "Ich wollte nicht Muslim werden, nur weil mein Mann dieser Religion angehört. Ich wollte es alleine für mich entdecken."
Sie und ihr Mann haben angefangen sich mit anderen Muslimen zu treffen um aus dem Kuran, dem heiligen Buch der Muslime, zu lernen. Schliesslich trat sie zum Islam über.

Über Ihre Entscheidung waren ihre Eltern verwundert.

"Eines Tages kam sie mit dem Kopftuch und hatte ein Kleid bis zu den Knöchel," sagt ihr Vater, Ray Allred aus Carrollton. "Ich war schockiert". Er sagt, dass er sich von seiner Tochter eine Zeitlang wegen ihrer Religion entfremdet hatte. Heute stehen sie sich wieder näher. Ihr Vater fürchtet für ihre Sicherheit nach dem 11.09.
"Du willst dein Kind lieben, aber wenn sie etwas machen, was dir fremd ist, fällt einem das nicht leicht. Ich würde alles dafür geben, dass sie dieser Religion abschwört."
Diese Kommentare werde auch von ihrer Mutter geteilt. Sie sagt, dass sie besonders die Kopfbedeckung nicht mag.
"Karen ist so ein schönes Mädchen, mit schönen Haaren," sagt sie.
Karen sagt, dass sie es versteht. Nachdem sie Muslima geworden ist, sind einige Monate vergangen bis sie sich islamisch anziehen konnte.

"Zuerst habe ich den hijab getragen dort wo mich Leute nicht kannten," sagt sie und lächelt. Jetzt trägt sie es ständig - sogar zur Arbeit. Sie arbeitet als Buchhalterin für eine Restaurantkette.
Der Übertritt zum Islam bewirkte, dass sie das Leben im neuen Licht sah, sagt sie.

"Der Weg vom Unglauben zum Glauben ist erstaunlich," sagt sie. " Der Islam hat meine Augen für so viele Sachen geöffnet, die ich für unwichtig hielt. Das Wichtigste jedoch war, dass ich erkannte dass das Leben ein Geschenk ist.“

http://www.dallasnews.com/religion/STORY.e9efef13d0.b0.af.0.a4.d092f.html